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Ist dieses Goldinvestment sinnvoll?

Mitte Juni 2016 haben Frau V. und ihr Lebensgefährte, Herr G., jeweils einen Antrag auf den Abschluss eines "Wertsicherungs-Sparplans" bei dem Unternehmen Multi-Invest Sachwerte GmbH unterzeichnet. Laut Angaben der Konsumentin sollte sie monatlich einen Betrag in Höhe von ca. € 50,- und ihr Lebensgefährte einen Betrag in Höhe von ca. € 100,- zum Ankauf von Gold einzahlen. Um diese Beträge würde jedes Monat Gold eingekauft und sie würden dann von den Gold Wertsteigerungen profitieren. Daraufhin haben Frau V. und Herr G. jeweils einen Einzugsauftrag für ihre Bankkonten unterfertigt, wobei sie jeweils lediglich die erste Seite des unterfertigten Antrages erhalten haben. Laut Angaben der Konsumentin haben sie keine weiteren Unterlagen erhalten. Im Jänner 2017 haben die Konsumenten eine "Konto- und Bestandsübersicht" für die "Goldsparpläne" erhalten, woraus ersichtlich war, dass die Einzahlungen nicht 1:1 für Goldankäufe verwendet wurden. Daraufhin haben sich die Konsumenten mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt und beschwert, jedoch erfolglos. Es sei ihnen mitgeteilt worden, dass die Verträge nicht gekündigt werden könnten, bevor nicht zumindest jeweils einen Betrag in Höhe von ca. € 1.500,- einbezahlt wird. Frau V. hat festgehalten, dass man ihnen vor dem Abschluss des Vertrages diese Information nicht mitgeteilt hatte. Erst Ende Februar 2017 wurde ihnen eine Kopie der "Vermittlungsvereinbarung" und der AGB zugesendet. Die Konsumenten hätten somit auch erstmals etwas von einer Widerrufsbelehrung und von einer Kündigung gelesen, wobei dort nicht von einer Mindestzahlung in Höhe von € 1.500,- die Rede sei. Frau V. und Herr G. sind somit der Meinung gewesen, dass sie zu keinem Zeitpunkt ordnungsgemäß über ein mögliches Widerrufsrecht bzw. unrichtig hinsichtlich einer Kündigungsmöglichkeit informiert wurden. Da sich die Konsumentin getäuscht und in die Irre geführt fühlte, wandte sie sich hilfesuchend an den Konsumentenschutz Verband Österreich. Trotz Vermittlung des Konsumentenschutz Verbandes Österreich und seiner Presseabteilung konnte keine Frau V. und Herrn G. zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Die Multi-Invest Sachwerte GmbH ließ nach mehreren Urgenzen einfach mitteilen, dass der Kunde einen Vertrag unterschrieben hat, aus dem hervorgehen würde, dass die Kosten über ca. € 1.500,- mit den ersten Monatsraten zu 80 % solange verrechnet werden, bis sie geteiligt sind, danach wird zu 100 % in Gold angelegt. Zudem hätte der Konsument bestätigt, dass er eine Kopie aller Verträge erhalten hat. Das Unternehmen ließ noch mitteilen, dass nach Vertragsabschluss dem Konsumenten per Post die Konditionen versendet wurden. Die Multi-Invest Sachwerte GmbH gab bekannt, dass somit alle vom Verbraucherschutz in Deutschland aufgelisteten Erfordernisse erfüllt wurden. Dazu ließ Frau V. mitteilen, dass sie die Konditionen erst nachträglich im Februar 2017 erhalten hat. Sie wusste also nichts von derart hohen Kosten. Sie wollte noch betonen, dass wenn sie diese Informationen im Vorhinein gewusst hätte, hätte sie den Vertrag nicht abgeschlossen.